An Tagen wie diesen
weiß ich manchmal nicht weiter,
denn statt heiter und leicht
ist es trübe und grau
und meine Lebensfreude ist einem traurigen, schweren Gefühl gewichen.
An Tagen wie diesen steht in mir alles still.
Ich fühle Nebel im Kopf und Nebel im Herzen.
Alles steht still und dennoch ist es laut und schrill
und ich habe keine Ahnung mehr
was ich will,
vom Leben, vom Tag, von dieser Sekunde
und Lethargie und Traurigkeit sind da
Stunde um Stunde.
„Woher kommst du?“ frage ich den Nebel in mir,
denn gestern war alles noch kunterbunt.
Ich habe Glück gespürt und Freude und Liebe,
Vertrauen und Hoffnung,
ich habe gelacht und mich lebendig gefühlt,
doch jetzt ist das alles wie weggespült.
Ich frage mich, ob dieser Nebel zu mir gehört,
genauso wie die Sonne an anderen Tagen,
ob es eben das Auf und Ab des Lebens ist, von dem alle reden.
Aber es fühlt sich an, als hätte etwas in mir aufgegeben.
Ich fühle mich heute, wie das Gegenteil von mir,
doch wie kann das sein,
denn genau ich bin doch jetzt und hier?
Doch alles fühlt sich fremd an
und ich frage mich, was ich hier will,
in dieser Wohnung, dieser Stadt, in diesem Leben.
Und ich frage mich,
was kann ich mir geben,
um wieder all die Farben zu sehen
und wieder Vertrauen in mein Leben zu spüren?
Was kann ich tun, um wieder vorwärtszusehen,
und mit Lebenslust wieder mein Herz zu berühren?
Ich sitze hier und alles ist grau,
doch ich weiß genau, dass der Nebel wieder geht,
ich weiß, dass der Fokus meiner Gedanken sich wieder dreht.
Und ich weiß, dass an den bunten Tagen
das Leben durch meine Adern rauscht
und dass die Liebe in mir alles zusammenhält.
Und dennoch frage ich mich,
was ich tun kann,
um nicht immer wieder in diesen Nebel zu fallen
und diese Schwere zu ertragen.
Ist es nur Akzeptanz, die mir fehlt?
Oder sind da noch andere Fragen, die wichtig sind,
mit dessen Antworten ich den Wind steuern und den Nebel auflösen kann?
Antworten, die mir helfen mich wiederzufinden
und mich an Tagen wie diesen nicht zu verlieren,
sondern immer die Liebe in mir zu spüren.
An Tagen wie diesen scheint alles trübe und grau.
Doch tief im Inneren, da kann ich spüren,
dass es bald wieder heller wird
und dass das Trübe den Lichtern weicht
und die Farben Einzug erhalten
und die Hoffnung mein Herz erreicht.
Tief in meinem Inneren, da spüre ich eine Welt,
in der die Liebe in mir alles zusammenhält.
© Christina Rehr, August 2021